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Mongol Rally - Wer macht denn sowas?

Zürcher Oberland, 11.07.2019

Wie die meisten Abenteuer im Leben beginnt auch dieses mit einem völlig unüberlegten Entscheid, eine Idee aus dem Internet umzusetzen. Seit wir vor rund zwei Jahren von der «Mongol Rally»-Planung begonnen haben, fasziniert uns die Idee:

Rund 400 Teams aus der ganzen Welt kaufen sich eine komplett ungeeignete, alte Schrottkarre, der man unter normalen Umständen nicht einmal den Wochenendtrip ins Tessin zumuten würde. Dann investieren die Teams viel mehr Geld als die Karre eigentlich wert ist, um das Gefährt fahrtüchtig zu machen und melden sich an, um für einen gemeinnützigen Zweck durch diverse Diktaturen in die Mongolei zu fahren (apropos, hier geht es zu unserer Spenden-Seite).

The Adventurists haben dieses Geschäftsmodell perfektioniert. Sie verkaufen das Abenteuer ganz nach der «Young, Wild and Free»-Mentalität. Und wir sind darauf hereingefallen. Zum Glück sitzen wir nicht alleine im engen Fahrzeug, sondern mit anständigen Mitbürgern aus drei verschiedenen Kantonen. Zwei Mitglieder, Julia und Michelle, werden allerdings erst in Kasachstan zu uns stossen. Jemand muss ja den Unterhalt verdienen.

Weil wir von Natur aus Bünzlis sind, haben wir uns natürlich sofort daran gemacht, ein Auto zu suchen, welches die Regeln der Rally möglichst stark ausreizt, um doch ein wenig für die Reise gewappnet zu sein. Wie praktisch jedes zweite Team sind wir dabei beim Fiat Panda gelandet. Allerdings beim nicht ganz so coolen, neueren Modell mit 4x4 Antrieb und Schrägheck. Das Auto hatte sein Dasein in den Bündner Bergen gefristet und zählt bereits rund 200'000 Kilometer auf der Anzeige. Vor seinem Lebensabend wollten wir ihm noch einmal ermöglichen, die Welt zu sehen.

In der renommierten Garage Race-Prep Giger im Thurgau (Danke Michael!) wurde dann erstmal der stabile Dachträger eines alten Citroëns (Merci Rita und Harry!) draufgepackt und neue Reifen montiert. Ausserdem musste bereits früh die Batterie ausgewechselt werden. Abseits von ein paar etwas mühsameren Altersticks scheint das Auto aber fahrtüchtig. Nur etwas fehlte noch: das Design.

Als Zürcher Oberländer gab es für Christoph und Lucas natürlich nur eine Möglichkeit, wie sie das Auto nannten: Bünzlitrucke. In Erinnerung an das Tram der Wetzikon-Meilen-Bahn, die von den Gebrüdern Bünzli bedient wurde. Wie ein Tram haben wir das Auto dann auch angesprayt. Allerdings haben wir uns für eine modernere Variante entschieden, wie ihr den Bildern entnehmen könnt.

Fun Fact: die blaue Farbe der Zürcher Trams ist ein gut gehütetes Geheimnis und das sogenannte Verkehrsblau (RAL 5017) nur ein Schatten des Originalgemischs. Noch ein Fun Fact: wir haben keins von beidem verwendet, weil der lokale Jumbo diese Farbtöne nicht führte.

An dieser Stelle noch ein grosses Dankeschön an alle, die uns in irgendeiner Weise bei den Vorbereitungen unterstützt haben, ihr habt unser Leben sehr viel einfacher gemacht ❤

Unzählige Einkaufslisten später, (bald) drei Visas älter und trotz zahlreichen Zweifeln an unserem Vorhaben sind wir jetzt soweit: wir können (fast) ins Ungewisse starten. Wünscht uns Glück, spendet grosszügig und folgt uns auf Telegram und Instagram 😉

Wir lesen uns im nächsten Blogpost,

Euer Team Bünzlitrucke

Fiat Panda nachher